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Braunlage. (PM) Im Auswärtsspiel mit 6:2 (3:0; 2:0; 1:2) und zu Hause knapp mit 1:2 (0:1; 1:1; 0:0) müssen sich die Harzer Falken mit... Harzer Falken können die Hannover Indians erneut nicht besiegen

Harzer Falken

Braunlage. (PM) Im Auswärtsspiel mit 6:2 (3:0; 2:0; 1:2) und zu Hause knapp mit 1:2 (0:1; 1:1; 0:0) müssen sich die Harzer Falken mit zwei recht unterschiedlichen Leistungen erneut den Hannover Indians geschlagen geben.

Und das die Indians alles andere als zufrieden sind und die Qualifikationsrunde eher als Durchgangsstation zu den Pre-Play-Offs ansehen, sollten die Falken im Auswärtsspiel am Pferdeturm gleich von Beginn an zu spüren bekommen. Druckvoll und mit ganz viel Tempo ließen die Indians keine Zweifel bezüglich ihrer Ambitionen für dieses Spiel aufkommen. Doch insgesamt machten es ihnen die Falken auch gerade im Spiel in der neutralen Zone etwas zu leicht. Der Gegner wurde nicht intensiv genug attackiert und so konnten die Hannoveraner relativ mühelos ihr Aufbauspiel aufziehen und bis zur 13. Minute fast schon vorentscheidend auf 3:0 davon ziehen. Nun war es nicht so, dass die Harzer so gar keine Chance haben sollten. Doch Ryan McGrath, Christian Schock, Marcel Deich, Dylan Quaile und Pierre Dumont scheiterten mit guten Schüssen auf das von dem zumindest in den ersten beiden Dritteln sicher von Niklas Deske gehütete Indianertor. Und auch das zweite Drittel sollte die rund 70 mitgereisten Harzer Fans nicht wirklich optimistischer stimmen. Die Indians machten weiter Druck und da die Falken nicht so richtig das Mittel fanden, um noch in dieses Spiel hereinzufinden, stand es auch relativ flott 5:0 für die Hausherren. Ein Ergebnis, an dem Fritz Hessel, trotz einiger gewohnt starken Szenen, doch einen gewissen Anteil haben sollte. Nach längerer Verletzungspause sah man ihm vor allem im Spiel mit den Mitspieler an, dass er noch einiges an Spielpraxis benötigt, um der sichere Sicherhalt zu sein, den man gewohnt ist. Doch den Spielstand an Hessel festzumachen, wäre deutlich zu kurz gedacht. Denn im Schlussdrittel zeigten die Falken endlich so etwas wie Kampfgeist und boten eine zumindest versöhnliche Leistung, die in den Toren von Ryan McGrath und Dylan Quaile ihren Höhepunkt fanden.

Eine Leistung, an die man vor allem im Heimspiel gleich anknüpfte. Nun zeigten die Harzer ein ganz anderes Gesicht und ließen den Gegner durch aggressives und körperbetontes Spiel nie so richtig in Fahrt kommen. Und so entwickelte sich ein ausgeglichenes erstes Drittel, in dem auf beiden Seiten gefährliche Chancen zu verzeichnen waren. Doch auf der einen Seite fehlte den Falken erneut das nötig Schussglück und auf der anderen Seite bot Jannis Ersel eine ganz starke Leistung im Harzer Kasten. Bezeichnend dann eigentlich auch schon der Führungstreffer der Indians. Im Gewühl vorm Harzer Tor fällt der Puck irgendwie in den Slot und Robby Hein muss eigentlich nur noch draufhauen. Nun war das Tor nicht unverdient, doch hätte es durchaus bei Großchancen von Ryan McGrath, Christian Wittmann, Lukas Brückner oder Christian Schock auch im Tor der Indians rappeln können bzw. vielleicht sogar müssen.

Doch vor allem die Fans, die bereits das Freitagsspiel in Hannover verfolgt hatten, sahen hier eine ganz andere Mannschaft. Und immer wieder durch Glanztaten von Jannis Ersel im Spiel gehalten, war das 1:1 in der 23. Minute mehr als verdient. Nachdem Dylan Quaile sich in gewohnter Manier durch das gegnerische Drittel gepumpt hatte, aber im Abschluss nur den Pfosten traf, war Ryan McGrath zur Stelle und versenkte den Nachschuss sicher. Was folgte war wohl eine Phase, wie man sie in der gesamten Saison kaum besser gesehen hatte. Nachdem Ersel nochmal einen 2 gegen 1-Konter der Indians entschärft hatte, spielten die Harzer bestes Eishockey und zwischen der 29. und 37. Minute kamen die Indians zeitweise kaum noch aus ihrem Drittel heraus. Im Powerplay mit guten Chancen, in Unterzahl mit der schon oft gezeigten guten Moral und hinten mit einem ganz starken Jannis Ersel. Was fehlte waren allerdings die Tore, die in dieser Phase unbedingt hätten fallen müssen. Denn man merkte den Indians an, dass sie nur noch wenig Mittel fanden, dem Harzer Druck entgegen zu halten. Und so kam es, wie es schon viel zu oft kommen musste. Eine kleine Unachtsamkeit im eigenen Drittel lud den Gegner ein und auf Zuspiel von Yannik Baier vollendete Branislav Pohanka zur erneuten 1:2-Führung der Indians. Doch was wäre so ein Spiel ohne einen weiteren Hauptprotagonisten. Nach einem üblen Check mit der Schulter gegen den Kopf von Ryan McGrath sah sich Schiedsrichter Apel, der direkt daneben stand, nicht genötigt, diese Szene entsprechend zu bewerten. Ganz anders Robert Wittmann, der es so sah, wie es war und die Aktion gegen seinen Mitspieler gleich mit einer entsprechenden körperlichen Diskussion beantwortete. Folglich wurde es auf der Strafbank zum Ende des Drittels ein wenig kuschelig. Doch das die Indians auch aus der ihnen gebotenen Überzahl nicht einmal ein Powerplay im Harzer Drittel aufbauen konnten, vielmehr die Falken zu diversen Chancen in Unterzahl kamen, sprach für das dünne Nervenkostüm der Gäste.

Doch ein wenig musste man dem sehr körperbetonten und schnellen Spiel dann doch Tribut zollen. Denn auch wenn die Falken immer wieder zum Beispiel durch Fabian Pyszynski oder Alexander Engel zu guten Tormöglichkeiten kamen, merkte man ihnen an, dass aufgrund des hohen Einsatzes im Mitteldrittel in einigen Aktionen dann doch ein wenig die Körner fehlten, diesen Spiel noch umzureißen. Und dass die Indians nicht noch weiter davon zogen dafür stand an diesem Abend ein Name: Jannis Ersel. In der 50.Minute parierte er den Alleingang von Pohanka und in der 58. Minute scheiterte der abtrünnige Tobias Schwab kläglich bei seinem Alleingang an seinen ehemaligen Torwart.

Überhaupt die Personalie Tobias Schwab hatte bereits vor dem Spiel für einigen Diskussionsstoff gesorgt, als klar wurde, dass er im Wurmbergstadion auflaufen würde. Nachdem in seinem Auflösungsvertrag schriftlich vereinbart und mündlich von ihm zugesagt wurde, dass er nicht in Braunlage gegen die Harzer Falken auflaufen würde, fand man in Hannover einen Dreh in den DEB-Statuten, die besagen, dass alle (auch schriftlichen) Vereinbarungen mit der Freigabe des Passes nichtig sind. Ob man sich in Hannover bei einem 21 Mann starken Kader einen Gefallen getan hat, Tobias Schwab unbedingt in den Kader hieven zu müssen, soll in der Landeshauptstadt hinterfragt werden. Die Harzer Fans honorierten die Aktionen Schwabs mit Pfiffen und Schmähgesängen. Und Schwab selber spielte wie in der gesamten Saison eher unauffällig, immer auch abhängig von den Aktionen seiner Mitspieler. Da war es dann fast schon bezeichnend, dass seine Sidekicks ihm kurz vor Schluss noch den Puck zum „Empty-Net-Goal“ auf die Kelle legen wollten, was er allerdings auch nicht zu verwerten im Stande war.

Doch der unrühmliche Schlusspunkt sollte nach dem Spiel folgen. Ist Robert Wittmann aufgrund der Tatsache, dass er ein Gitter trägt sowieso gerne Ziel seiner Gegenspieler, sah sich der Hannoveraner Robby Hein bei der Verabschiedung anscheinend gezwungen, Wittmann noch einige Worte verbunden mit körperlichen Angriffen auf den Weg zu geben. Dass Schiedsrichter Micha Apel die Abwehrversuche von Robert Wittmann erneut falsch deutete und nur diesen mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe ahndete, passte in seine Leistung in diesem Spiel. Doch auch wenn die Aktion per Video belegt ist, müssen die Falken wohl damit klarkommen, am Freitag in Timmendorf ohne Robert Wittmann auskommen zu müssen.(Hei)

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