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Bayreuth. (PM) Michael Rumrich ist ein Name, der vielen Eishockeyinteressierten in Deutschland ein Begriff ist. Ab dem 01. Juli wird der ehemalige Nationalspieler die...

Bayreuth. (PM) Michael Rumrich ist ein Name, der vielen Eishockeyinteressierten in Deutschland ein Begriff ist. Ab dem 01. Juli wird der ehemalige Nationalspieler die Geschicke des EHC Bayreuth im kaufmännischen Bereich und in der Geschäftsstelle des EHC Bayreuth verantwortlich leiten.

Nach seiner erfolgreichen Karriere auf dem Eis blieb Rumrich dem Eishockey treu, arbeitete u.a. als Spielervermittler und war als ehrenamtlicher Manager  für die sportlichen und kaufmännischen Belange der Eisbären Heilbronn zuständig. Anschließend suchte er neue Herausforderungen und ging in die Selbstständigkeit.

Von Beginn der Saison 2011 bis 2015 war der gebürtige Bayer sportlicher Leiter und Manager beim West-Oberligisten ESC Moskitos Essen.

Als Spieler hat Rumrich, der knapp zwei Jahrzehnte als Profi bei unterschiedlichen Teams in Deutschland und Österreich unter Vertrag stand, den Eishockeyzirkus bestens kennengelernt und ist in der Branche gut vernetzt. Über 400 Einsätze in Deutschlands höchster Spielklasse, mehrere Saisons und rund 250 Spiele in der zweiten Bundesliga gehen auf sein Konto. Das Trikot der Deutschen Eishockeynationalmannschaft trug er bei insgesamt fünf Weltmeisterschaften  und zwei Mal bei olympischen Spielen.

Vorsitzender Michael Rümmele sieht in dieser Verpflichtung einen weiteren Schritt der Professionalisierung: “Michael Rumrich wird eng mit dem Vorstand zusammenarbeiten und unter anderem die internen Strukturen festigen und ausbauen.“

Bei einem Besuch dieser Tage in Bayreuth konnten wir mit Michael Rumrich ein erstes Interview führen.

Michael, herzlich willkommen in Bayreuth und bei den Tigers. Du kommst aus dem Ruhrgebiet nach Oberfranken. Was hat dich bewogen, den Verein zu wechseln?

Michael Rumrich: Ich bin 2011 von den Verantwortlichen in Essen angefragt worden, die ich noch aus meiner aktiven Karriere kannte, ob ich helfen würde und den Job als Manager übernehmen könnte. Das war eine interessante, wenn auch nicht einfache Aufgabe. Als ich anfing, waren die Moskitos insolvent. Wir haben es in den letzten vier Jahren gemeinsam geschafft, die Insolvenz abzuschließen und den Verein wieder auf gesunde Beine zu stellen. Meine Aufgabe sehe ich nun als erledigt an und wollte mir eine neue Herausforderung suchen.

Wie bist du dann auf Bayreuth gekommen?

Michael Rumrich: Ich verfolge natürlich, soweit es geht, die komplette Eishockeyszene in Deutschland. Dass in Bayreuth über die letzten Jahre etwas aufgebaut wurde und der EHC ein aufstrebender Verein ist, bleibt einem somit nicht verborgen. Die Zuschauerentwicklung ist ebenso positiv wie auch der sportliche Erfolg. Der wirtschaftliche Background, der bei einer Spitzenmannschaft in der Oberliga Süd gegeben sein muss, ist vorhanden. So habe ich es in ersten Gesprächen mitbekommen. Natürlich muss man versuchen, diesen stetig zu erweitern und zu vergrößern um nicht nur das vorhandene Niveau zu halten sondern im besten Fall zu steigern. Darin sehe ich eine meiner zukünftigen Aufgaben in Bayreuth.

Es gab also auch noch andere Optionen?

Michael Rumrich: Ja, die gab es, aber ich wollte mich verbessern und ich sehe hier in Bayreuth sehr gute Chancen dazu, da eine gesunde Basis vorhanden ist. Relativ schnell, in den ersten Gesprächen mit den Verantwortlichen der Tigers hab ich gemerkt, dass man eine ähnliche Linie hat und wir sind dann ziemlich zügig auf einen gemeinsamen Nenner gekommen.

Nach der Tätigkeit im Essen, wo praktisch alles über deinen Schreibtisch gelaufen ist, sei es Kaderplanung, Events etc. und du teilweise auch als Trainer eingesprungen bist, gilt die Konzentration in Bayreuth eher den wirtschaftlichen Dingen?

Michael Rumrich: In Essen habe ich das komplette Spektrum abgedeckt. Hier werde ich mein Augenmerk vordringlich auf die organisatorischen Dinge, die wirtschaftlichen Aufgaben und die Geschäftsstelle legen. Wir müssen versuchen, Eishockey noch interessanter zu machen, auch mit einer Reihe von Aktionen. Für die Zuschauer, wie auch für mögliche und vorhandene Partner. Bayreuth hat Potential. Um nur ein Beispiel zu nennen, 13.000 junge Menschen sind in Bayreuth an der Uni eingeschrieben. Hier gibt es sicherlich viele Möglichkeiten, Eishockey einem noch breiteren Publikum schmackhaft zu machen. Aber natürlich werde ich auch versuchen, meine Erfahrung, was den Sport angeht, einzubringen. Ich bin über 30 Jahre im Eishockeygeschäft und ein absoluter Teamplayer.

Mit welchen Zielen kommst du nach Bayreuth?

Michael Rumrich: Es ist schwer, direkte Ziele zu definieren, die dann auch immer sofort erkennbar sind. Natürlich macht man sich intern Gedanken und will bzw. muss sich verbessern. Im Sport gibt es allerdings viele Faktoren, die man zum Teil einfach nicht beeinflussen kann. Ich habe im Sport, und auch während meiner Tätigkeit in Essen schon einiges erlebt. Da kommen Spieler, die als Leistungsträger eingeplant sind, aber dann im aktuellen Team nicht so funktionieren, wie man es sich erhofft.

Insgesamt möchte ich mithelfen, die Infrastruktur zu verbessern, den Verein nach vorne bringen. Dabei müssen aber alle an einem Strang ziehen – die Wirtschaft, die Fans und auch die Stadt. Die Stadt Bayreuth ist sehr kooperativ, was den Eishockeysport und den Sport allgemein betrifft.

Du kommst aus dem Westen in die OL Süd. Wo siehst du die Unterschiede?

Michael Rumrich: Sportlich und auch wirtschaftlich ist der Süden stärker. Im Westen gab es, meiner Ansicht nach, maximal drei oder vier Teams, die gutes und professionelles Eishockey spielen. Vor allem aber der Unterschied und das Niveau zu den restlichen Mannschaften in der OL West war auffällig. Die Top-Teams könnten aber auch im Süden mithalten bzw. vorn mitspielen. Das konnte man auch in den Playoffs ganz gut sehen. Ich habe mir die Partien von Duisburg gegen Regensburg und Freiburg angeschaut. Das waren meistens Spiele auf Augenhöhe.

Ebenso verhalten sich die Unterschiede im Nachwuchs. In Essen haben wir DNL2 gespielt und hatten damit einen starken und notwendigen Unterbau, was aber leider von nur wenigen Clubs betrieben wird. Auch hier sollte man bzw. muss man in Bayreuth ansetzen. Allerdings ist das ein sehr langer Weg, der vor allem Zeit und Geduld erfordert.

Michael, vielen Dank für dieses erste Gespräch. Wir wünschen dir viel Glück, eine schnelle Eingewöhnungszeit und viel Erfolg bei deiner neuen Aufgabe beim EHC Bayreuth.

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