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Düsseldorf. (MR) In dieser und den nächsten Folgen kommen ein paar Spieler zu Wort. Wir wollten von ihnen wissen, wann und wo sie DNL...
Konrad Abeltshauser - © by Eishockey-Magazin (DR)

Konrad Abeltshauser – © by Eishockey-Magazin (DR)

Düsseldorf. (MR) In dieser und den nächsten Folgen kommen ein paar Spieler zu Wort. Wir wollten von ihnen wissen, wann und wo sie DNL gespielt haben, wie dort der Alltag aussah, wie es in dieser Zeit mit Schule und Ausbildung geklappt hat, was für sie nach der DNL kam, wie sie realistisch ihre Zukunft einschätzen. Außerdem sollte jeder seine Meinung und Wünsche darüber äußern, was im deutschen Eishockey geändert / verbessert werden könnte oder sollte, damit dieser Sport für den Nachwuchs attraktiver wird. Zum Schluss überlegte jeder, ob er aus heutiger Sicht an irgendeinem Punkt seines Lebens etwas anders machen würde.

Die heutigen Teilnehmer bringen eine gesunde Portion Nordamerika-Erfahrung mit:

Konrad Abeltshauser (*92 in Bad Tölz) – DNL Bad Tölz – 2010 gedraftet (#163 San Jose) – 2x U18 + 3x U20 WM –  1x QMJHL-Champion – seit 2013 in der AHL (Worcester)

Parker Tuomie  (*95 in Haßfurt) – U17, U18, 2x U20-Nationalmannschaft – größter Erfolg: DNL Meister 2013 mit Mannheim – 2014/15: Minnesota State Univ. / NCAA

Und Im Video: Nico Krämmer (*92 in Landshut) – DNL Landshut – U18 und U20 WM – DNL Meister mit Landshut 2011 – Bundesliga-Meister mit Landshut 2012 – seit 2012 DEL (Hamburg Freezers)

 

Wann und wo habt Ihr DNL gespielt?

Konrad: Ich habe 2 Jahre in Bad Tölz in der DNL gespielt von 2007-2009.

Parker: Ich habe von 2010 bis 2012 bei der Düsseldorfer EG meine DNL Karriere angefangen. Ich bin mit meinem Vater (der inzwischen freigestellte Coach der Thomas Sabo Ice Tigers, Tray Tuomie) nach Düsseldorf gezogen und habe dann dort Schüler Bundesliga gespielt und wurde dort von Trainer Christof Kreutzer entdeckt. Im nächsten Jahr 2012/13 für die Jungadler Mannheim gespielt. In Mannheim habe ich ein Probetraining gemacht und habe dadurch die Chance von Helmut de Raaf bekommen, dort zu spielen.

 

Wie sah dort Euer Alltag aus, wie hat das mit Sport – Schule – Ausbildung geklappt?

Konrad: Schulisch habe ich in Deutschland meine Mittlere Reife in der Realschule Bad Tölz abgeschlossen. Deren Wintersportförderprogramm hat mir sehr geholfen vor allem in meinem Abschlussjahr, als ich durch die U17 Challenge und die U18 WM viele Schultage versäumt habe. Als ich dann in Kanada war, bin ich im ersten Jahr für ein paar Monate zur Prince Andrew Highschool gegangen, um mein Englisch noch mehr zu verbessern und auch noch Leute außerhalb des Hockeys kennen zu lernen. In den nächsten Jahren habe ich mit den älteren Spielern Kurse der Saint Mary’s Universität besucht. Ich hatte sehr viel freie Zeit neben den Kursen, da ich meist nur 1 oder 2 pro Semester hatte, und diese Zeit nutzte ich meist, um im IWK Kinderkrankenhaus in Halifax mit den Kindern zu spielen oder in Schulen Autogramme zu verteilen und den Schülern vorzulesen.

Parker: Ich habe in beiden Städten im Internat gelebt und bin gleichzeitig mit dem Sport zur Schule gegangen. Schule ging meistens von 8:00 Uhr morgens bis 4:00 Uhr nachmittags. Und danach ging es direkt zum Training.

Ich habe ein Stipendium für die Minnesota State University, wo ich die nächsten 4 Jahre Eishockey spielen und zur Schule gehen werde .

 

Was kam für Euch nach der DNL-Zeit?

Konrad: Ich habe als U17 Spieler bei der U17 World Hockey Challenge in Port Albani und im selben Jahr auch bei der U18 WM in Fargo teilgenommen. Bei beiden Turnieren waren viele Scouts, und ich konnte einige durch gute Leistungen von mir überzeugen, die haben später dann meinen Spielervermittler Jaro Tuma kontaktiert. Im selben Sommer wurde ich dann von den Halifax Mooseheads gedrafted.

Parker: Nach meinem letzten Jahr in der DNL (2013) bin ich nach Nordamerika gegangen, um in der NAHL für die Wenatchee Wild zu spielen und bin dann von dort dieses Jahr in die USHL zu den Sioux Falls Stampede gewechselt.

 

Wie siehst Du realistisch Deine Zukunft?

Konrad: Ich befinde mich in meinem letzten Jahr in meinem Vertrag mit San Jose, und ich will mich mit guten Leistungen für einen neuen Vertrag und einen baldigen Call up in die NHL empfehlen.

Parker: Nach meiner College Karriere möchte ich solange wie möglich mein Eishockey-Glück in Nordamerika versuchen, aber wenn das nicht klappen sollte, wage ich den Schritt zurück nach Deutschland und werde dort versuchen, eine Mannschaft zu finden.

 

Was muss im Deutschen Eishockey in Bezug auf den Nachwuchs geändert / verbessert werden?

Parker: Ich finde, dass sich das deutsche Eishockey schon sehr verbessert hat und dass es von Jahr zu Jahr besser wird. Alle DNL Mannschaften haben sehr gute Trainer, und immer mehr Spieler werden nach Nordamerika gebracht, was sehr gut für das deutsche Eishockey ist. (das Interview führten wir bereits vor Weihnachten und damit vor der U20 WM)

 

Konrad, in Nordamerika stehen ja sehr viele Saisonspiele und viele weite Reisen auf dem Programm, wie bewältigt man das und vereinbart das mit dem Privatleben?

Konrad: Ja, wir haben 76 Saisonspiele und trainieren so gut wie jeden Tag. Einen Tag in der Woche haben wir frei, um Sachen zu unternehmen und zu relaxen. In der Eastern Conférence der AHL geht es mit den Reisen zum Glück, unsere Auswärtsfahrten sind nicht so weit. Ich lebe hier in Worcester mit meiner Freundin, und im Sommer komme ich immer wieder nach Hause ins schöne Unterbuchen = )!

 

Parker, Du hast ja schon einmal erzählt, dass Du aufgrund Deines amerikanischen Passes in den USA nicht als Ausländer spielst. Gibt es trotzdem in der Liga Einschränkungen für Dich, weil Du Deutsche Nationalmannschaft  spielst?

Parker: Es gibt keine wirklichen Einschränkungen. Meine Trainer hier sind sehr stolz auf mich, dass ich für die deutsche Nationalmannschaft spiele. Und sie unterstützen mich in jeder Hinsicht.

 

Vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt!

 

Nico Krämmer im Interview


 

Fotostrecke Nico Krämmer, Konrad Abeltshauser und Parker Tuomie

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