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Kassel / Bad Nauheim. (PM) Mit 1:7 (1:3, 0:3, 0:1) verlieren die Roten Teufel vom EC Bad Nauheim das kleine Hessenderby bei den Kassel... Die Roten Teufel kassieren eine derbe 1:7-Klatsche in Kassel
Petri Kujala (Trainer EC Bad Nauheim) - © A. Chuc

Petri Kujala (Trainer EC Bad Nauheim) – © A. Chuc

Kassel / Bad Nauheim. (PM) Mit 1:7 (1:3, 0:3, 0:1) verlieren die Roten Teufel vom EC Bad Nauheim das kleine Hessenderby bei den Kassel Huskies, die sich am Ende als glücklicher Sieger bezeichnen können, nachdem es ihnen die Kurstädter trotz einer starken Anfangsphase mehr als leicht gemacht haben.

„Was soll man nach einem 1:7 sagen? Das Ergebnis spricht für sich, auch wenn das Resultat nach 20 Spielminuten nicht unbedingt den Spielverlauf widerspiegelt. Dort waren wir bei fünf gegen fünf die bessere Mannschaft und hatten nach dem 0:1 weitere gute Chancen. Wir haben diese aber nicht reingemacht, dennoch sind wir voller Ãœberzeugung in das zweite Drittel gegangen. Nach dem 1:4 haben wir es den Huskies zu einfach gemacht und dann war es mit den drei Gegentoren auch gelaufen. Der Sieg geht, auch in dieser Höhe, für Kassel in Ordnung“, zeigte sich EC-Coach Petri Kujala mehr als enttäuscht nach dem Auftritt seines Teams in Nordhessen.

Was für ein kurioses erstes Drittel an diesem Abend in Kassel: die Gäste bestimmten die Anfangsphase und hatten nach vier Spielminuten bereits fünf hochkarätige Schüsse zu verzeichnen, so dass der Ex-Teufel im Tor der Huskies, Markus Keller, früh warm geschossen wurde. Auch eine doppelte Unterzahl überstanden die Kurstädter ohne Probleme, nachdem von den verunsicherten Huskies nur wenig kam, ein Alleingang (!) von Pimm hatte Mikko Rämö in dieser Situation mit zwei Mann weniger ohne Probleme sicher. Folgerichtig dann auch der Bad Nauheimer Führungstreffer, als Andreas Pauli (bei eigener Überzahl, Proft saß in der Kühlbox) den freien Radek Krestan sah, der mit einem Handgelenkschuss ins lange Eck die völligst verdiente EC-Führung markierte. Die Gäste wollten nachsetzen und kamen durch Frosch zu einem Alleingang nach feinem Pass von Pauli, doch erneut war Keller in höchster Not zur Stelle (10.). Wie aus dem Nichts dann der Ausgleich, der die Wende einleitete: Lehikoinen hielt in der 12. Minute einfach mal drauf und Mikko Rämö rutschte das Hartgummi nach einem kleinen Touch von Fedor Boiarchinov aus der Fanghand durch die Schoner über die Linie: 1:1. Die bis dahin stark forecheckenden Gäste mussten im Anschluss erneut mit zwei Mann in die Kühlbox, nachdem so gut wie jeder Zweikampf abgepfiffen wurde (die Kurstädter kassierten alleine im ersten Durchgang zwölf Strafminuten). Diesmal machten es die nun selbstbewussteren Huskies besser: zunächst traf Heinrich mit einem Rebound ins leere Tor und auch die zweite Überzahl konnte durch Lehikoinen nur 29 Sekunden später zum 3:1 genutzt werden. Hier zeigte sich mal wieder, wie man einen verunsicherten Gegner zurück ins Spiel bringen kann, auch wenn die Roten Teufel selbst ein starkes erstes Drittel hinlegten. Wieder lag man also unverhofft zwei Tore hinten und man benötigte einige Zeit, um sich von diesem Schlag zu erholen. Unglücksrabe war dann kurz vor der ersten Pause erneut Kapitän Nick Dineen, dem offensiv das Pech an der Kelle klebt und der zwei Hochkaräter in der 18. Minute nicht im Netz unterbringen konnte. Einmal hielt der Pfosten für Keller, in der nächsten Szene war es der Torsteher selber, der nach einem Zwei-auf-Eins gegen den US-Amerikaner zur Stelle war, so dass die Nordhessen wohl nur bedingt wussten, wie sie das 3:1 mit in die erste Pause nehmen konnten.

Wenn man schon kein Glück hat, dann kommt meist auch noch Pech hinzu. So geschehen direkt nach Wiederanpfiff, als Mapes einfach mal in Richtung Tor drauf hielt und die Scheibe von Kassels Hungerecker genau auf den Schläger von Jack Downing fiel, der beim 4:1 nach nur gespielten 28 Sekunden keine Mühe hatte. Kassel war nun spielbestimmend und hatte ob des Spielstandes das nötige Selbstvertrauen, während die Gäste nur wenig dagegen hielten. Spätestens nach dem 5:1 durch Klinge in der 25. Minute, als der Ex-Nationalspieler am langen Pfosten stehend einnetzte, war das Match mehr oder minder gelaufen. Nach dem 6:1 durch MacKenzie in der 29. Minute wechselte EC-Coach Petri Kujala den Goalie, für den glücklosen Rämö kam nun Jan Guryca, der seinen Kasten bis zur zweiten Sirene sauber hielt, auch wenn die Huskies durchaus Chancen auf Erhöhung des Spielstandes hatten. Für die Kurstädter ging es aber hier schon längst nur noch um Schadensbegrenzung, im Spiel nach vorne tat sich nicht mehr allzu viel bei den Gästen, was u.a. in einer Bankstrafe für Petri Kujala mündete, der seinen Frust lautstark am doch sehr kleinlich pfeifenden Referee Ralph Bidoul abließ. Aus Sicht des Finnen verständlich , nachdem man auch im Mitteldrittel erneut Strafen auferlegt bekam (Strafenstand nach zwei Dritteln: Kassel 6 / Bad Nauheim 14) und die Hinausstellungen vor allem im ersten Abschnitt die Wende brachten. „Das war aber nicht alleine die Ursache für den Spielstand“, relativierte EC-Geschäftsführer Andreas Ortwein das Resultat nach den ersten beiden Dritteln.

Die Messe war somit nach 40 Spielminuten bereits gelesen, das 7:1 durch Kassels Hungerecker, der eine starke Partie zeigte, war gleichzeitig der Endstand dieser Partie, die durchaus hätte anders laufen können für die Roten Teufel. „Wir müssen das jetzt schnell aus unseren Köpfen bekommen, denn Dienstag geht es in Dresden bereits weiter. Vor allem der katastrophale Auftritt im zweiten Drittel muss schnellstens vergessen werden, damit wir übermorgen wieder anders auftreten können“, sagte Andreas Ortwein direkt nach dem Spiel. „Im ersten Drittel waren wir sehr nervös und haben viele Chancen für Bad Nauheim zugelassen. Ab dem zweiten Drittel haben wir aber gut gespielt, ein Derbysieg ist immer schön – vor allem in dieser Höhe“, so Kassels Trainer Rico Rossi.

Am Dienstag geht es für die Roten Teufel mit dem Auswärtsspiel in Dresden bereits weiter (Spielbeginn 19.30 Uhr).

Kassel Huskies – EC Bad Nauheim 7:1 (3:1, 3:0, 1:0)
Tore:
0:1 (08:27) Krestan (Pauli) PP1
1:1 (11:13) Boiarchinov (Lehikoinen, Schlager)
2:1 (13:24) Heinrich (Downing, Pimm) PP2
3:1 (13:53) Lehikoinen (MacKenzie, Merl) PP1
4:1 (20:28) Downing (Mapes, Hungerecker)
5:1 (24:52) Klinge (MacKenzie, Heinrich)
6:1 (28:18) MacKenzie (Klinge, Pimm)
7:1 (43:47) Hungerecker (MacKenzie, Lehikoinen)
Strafminuten: ECK 6 / ECN 18
Zuschauer: 3.668

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