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(JK) Im Leben eines Sportfans kommt der Moment, in dem sich die eigenen Idole, die umjubelten Helden der Kindheit, zur Ruhe setzen. Im gleichen... „Die Drittelpause“: Vergreisung des Eishockeysports – Ein kritischer Kommentar
© by ISPFD

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(JK) Im Leben eines Sportfans kommt der Moment, in dem sich die eigenen Idole, die umjubelten Helden der Kindheit, zur Ruhe setzen. Im gleichen Zuge werden die neuen Sportler jünger und irgendwann sind sie jünger als der Fan selbst!

Doch im Eishockey passiert das weniger, die Jungen fehlen, die Alten spielen, bis sie nicht mehr tragbar sind. Auch das Publikum veraltet zusehends, doch das Problem liegt nicht in den beständigen Zuschauern, sondern darin, dass die jungen Leute fehlen – im aktiven Sport, wie im Fanlager.

Woran liegt diese Entwicklung, die sich lokal unterschiedlich auswirkt? Ist Eishockey dazu verdammt alt zu werden?

Es steht fest, dass etwas getan werden muss und nicht einfach so weitergemacht werden kann: Ein großer Punkt dafür ist die mediale Aufmerksamkeit. Wer Nachrichten an einem Spieltag der Fußball  Bundesliga sieht, der erhält sofort alle Ergebnisse und Neuigkeiten – für die DEL muss man aktiv suchen, um zu erfahren, wer gewonnen hat!
Um die Fernsehgestaltung wurde in letzter Zeit recht viel und interessant diskutiert und spekuliert, ob es mit ServusTV weitergeht und wenn nicht, was folgt, was an dieser Stelle nicht thematisiert werden soll. Radiosender, Fernsehsender, Zeitungen, schämt euch nicht über Eishockey zu berichten! Vor allem lokale Medien müssen dieses Zugpferd erkennen und verbreiten, denn allein die Berichterstattung zur WM zeigte, dass durchaus Potenzial vorhanden ist.

Neben der medialen Verbreitung müssen auch die Clubs sich ändern: Offensive Vermarktung, Zielgruppenveränderung und Jugendförderung.
Wer viel macht, wird wahrgenommen, ob das nun mit Plakaten, Stickeraktionen auf Autos, Radiogewinnspielen oder soziale Projekte sind, ist zweitrangig. Auffallen ist gefragt und durchsetzen gegenüber anderen Sportarten!
Die Eishockeyfans dürfen nicht als „anwesend“ angesehen werden, sie sind aus Sicht der Vereine neben Mitgliedern auch Kunden und als solche verantwortlich dafür, ob es zukünftig Eishockey gibt oder nicht. Denn ohne Zuschauer gibt es keine Eintrittsgelder und dadurch ohne Zuschauer keine Sponsoren. Werbt um Fans, gestaltet Aktionen für Schulen, denkt um: Es ist besser eine Halle voll mit Fans zu haben, die weniger für ihr Ticket zahlen, als genauso viel Gewinn zu machen mit einer halbleeren Halle und teuren Karten.
Um den Sport jünger zu machen muss man dort anpacken, wo es beginnt: Eislaufschulen günstiger machen und mehr Kinder in Kooperation mit Schulen auf das Eis schicken. Eisflächen zu bereiten ist schwer und teuer, daher mehr auf Rollerhockey setzen und die Eissaison kürzen.

Zusammenfassend zu sagen ist, dass es einige Punkte gibt, an denen man ansetzen kann, teils recht leicht, teils recht schwer. Und alle Maßnahmen sind diskutabel ohne Frage und haben eine Kehrseite, doch nur zu hoffen, dass es irgendwie vorwärts geht, ist blinder Optimismus, dem manche in diesem Geschäft anfallen. Denn der schnellste Mannschaftssport hat es auf jeden Fall verdient, dass er größere Kreise zieht und aus dem dunklen Schatten hervortritt.

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