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Die einprägsamsten Schlagzeilen bei den Moskitos Essen lauteten in den letzten Monaten:  „Die Kuh ist vom Eis – Moskitos wieder eigenständig“ und „Wohnbau e.G.... „Die Drittelpause“: Skandal in Essen! – ESC Wohnbau Essen trägt seit über 20 Jahren einen Krankheitserreger mit sich rum

Logo ESC Wohnbau Moskitos EssenDie einprägsamsten Schlagzeilen bei den Moskitos Essen lauteten in den letzten Monaten:  „Die Kuh ist vom Eis – Moskitos wieder eigenständig“ und „Wohnbau e.G. ist neuer Namenssponsor der Moskitos“.

Zwischen diesen beiden Schlagzeilen liegen gerade einmal dreieinhalb Monate. Man könnte beim bloßen Lesen der ersten Zeilen meinen, dass am Westbahnhof nun wieder bessere Zeiten anbrechen. Geht es nach dem Willen der Vorstandschaft, dann soll das natürlich auch so sein.

Die Essener Wohnungsgenossenschaft engagiert sich schon länger als Namenssponsor im Essener Sport. So beispielsweise bei den ETB Wohnbau Baskets im Basketball oder den Wohnbau Rockets im Skaterhockey. Nun setzen sie sich auch bei den Moskitos als Namenssponsor mit ins Boot. Das ist alles andere als selbstverständlich. Einerseits, weil das Essener Eishockey seit Jahren sportlich und finanziell nicht auf die Beine kommt und andererseits der Ruf der Stechmücken nicht gerade positiv ist. Und eigentlich müsste es doch attraktivere Werbemöglichkeiten geben, als ein Eishockey-Drittligist, der über die Stadtgrenzen praktisch nicht wahrgenommen wird, der dem Eishockeyteufel gerade von der Schippe gesprungen ist und noch immer mit dem LEV-NRW im Clinch liegt. Ganz nebenbei bemerkt sind bei den Moskitos auch Leute im Boot, die die eine oder andere Insolvenz des Traditionsclubs schon (höflich ausgedrückt) begleitet haben. Das alles hat die Wohnbau-Verantwortlichen nicht abschrecken können. Sie banden sich für drei Jahre als Namenssponsor an die Moskitos, obwohl sie ja auch all ihr Geld zum Beispiel in eine einzige Sportart hätten stecken können. Respekt für soviel Risikobereitschaft, meine Herren!

Und jetzt kommt das Peinliche an der Sache: Kaum hatten die Moskitos diesen Deal verkündet, da folgte auch schon ein kleiner Shitstorm in den sozialen Netzwerken. Die in solchen Fällen viel zu oft strapazierte Floskel von der verkauften Identität machte schnell die Runde. Ganz nebenbei durften sich zwei Vorstandsmitglieder noch während der Pressekonferenz von zwei sogenannten Fans höchstpersönlich anpöbeln lassen. Das hat zumindest noch etwas mehr Stil, als das anonyme Runtermachen via Facebook & Co.

Erfreulicherweise gibt es auch im Lager der Moskitos genug Anhänger, die realistisch denken und sich über den Deal freuen.  Essens Wirtschaft hat schließlich über Jahre (verständlicherweise) die Finger vom Eishockey gelassen. Die Zeiten haben sich einfach geändert. Wir (fast) alle fiebern auch liebend gerne mit gewachsenen Traditionsvereinen mit und begleiten mit Vorliebe die Entwicklung von Eigengewächsen zum Topspieler in unseren Vereinsfarben. Egal in welcher Sportart: Leider ist es aber so, dass ohne Moos im Leistungssport nicht mehr viel los ist. Die Moskitos Essen sind mit und ohne Wohnbau als Namenssponsor nicht auf Rosen gebettet. Am Westbahnhof behält man, anders als beispielsweise die DEG zu „Epson-Zeiten“ oder Nürnberg zu „Sinupret-Zeiten“, die Vereinsfarben im traditionellen (hässlichen) grün-lila bei und hat durch das Namenssponsoring lediglich einen Namenszusatz zu verkraften. Das sollte doch nun wahrlich erträglich sein.

Natürlich ist ein Namenssponsoring in der dritten Liga im Eishockey noch nicht ganz so alltäglich, wie beispielsweise in der DEL oder auch in der Basketball Bundesliga. Man gewöhnt sich aber schnell an den neuen Namenszusatz. Egal, ob Vereinsname oder Stadionname. Wer spricht denn heute noch vom Dortmunder Westfalenstadion, dem Bochumer Ruhrstadion oder dem Köln Müngersdorfer Stadion im Fußball? Namenssponsoring kann man als ein notwendiges Übel zur Erhaltung der Tradition ansehen. Viel „schlimmer“ sind doch im Grunde die Tiernamen. Ein Moskito kann beispielsweise beim Stich mit seinem Speichel Krankheitserreger übertragen. Wer ist 1994 nur auf diese besch… Idee mit dem Moskito gekommen? Also ist der Namenszusatz Moskitos doch viel unpassender, als der Namenszusatz „Wohnbau“!? Wenn schon Neuanfang, dann bitte ohne Moskito, aber mit Wohnbau!

(RT)

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