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Rosenheim. (PM) Die Starbulls Rosenheim haben das erste Spiel der Playdown-Serie gegen die Eispiraten Crimmitschau mit 4:6 verloren. 2.477 Zuschauer sahen im emilo-Stadion eine... Aufholjagd nicht belohnt: Starbulls unterliegen Crimmitschau
Timo Herden - Starbulls Rosenheim

Timo Herden – © by Eishockey-Magazin (RK)


Rosenheim. (PM) Die Starbulls Rosenheim haben das erste Spiel der Playdown-Serie gegen die Eispiraten Crimmitschau mit 4:6 verloren.

2.477 Zuschauer sahen im emilo-Stadion eine stark beginnende Rosenheimer Mannschaft, die früh in Führung ging und gute Chancen zu weiteren Toren hatte. Die Gäste stellten aber mit zwei Toren Ende des ersten Spielabschnitts den Spielverlauf auf den Kopf und präsentierten sich in den beiden folgenden Spielabschnitten als abgezockter und defensivstarker Gegner. Nach einem 1:4-Rückstand kämpften sich die Hausherren im letzten Drittel noch einmal zurück, erzielten zunächst den Anschlusstreffer zum 3:4 und kamen auch nach dem postwendenden fünften Gegentreffer noch einmal auf 4:5 heran. In der Schlussminute hatte der nach einem hartnäckigen Virus ins Team zurückgekehrte Tyler McNeely sogar noch das 5:5 auf dem Schläger, ehe ein Gästetreffer ins leere Tor die Partie endgültig entschied.

Die Starbulls, für die zum ersten Mal Thomas Schädler die Verantwortung als Trainer an der Bande hatte, begannen zielstrebig und offensiv und setzten die Gäste aus Westsachsen von der ersten Minute an unter Druck. Schon bevor der Sekundenzeiger die erste Runde absolviert hatte mussten die Eispiraten die erste Strafzeit riskieren, um die Starbulls von der Scheibe zu trennen. Das Powerplay der Hausherren brachte zwar nichts ein, der Angriffsdruck hatte aber auch darüber hinaus Bestand. Und in der 4. Spielminute war es Yannick Wenzel, der die Scheibe nach gescheitem Zuspiel von Leopold Tausch aus der Halbdistanz per Handgelenkschuss unhaltbar im rechten oberen Eck zur frühen 1:0-Führung unterbrachte. Die Gäste fanden gegen das konsequente Forechecking der Starbulls auch in der Folge kein effektives Gegenmittel, und das 2:0 schien nur eine Frage der Zeit. Joseph Lewis zielte aus dem Slot nach Pass von Tyler Scofield zu hoch (10.), dann zeigte Gästetorwart Henning Schroth, der den noch gesperrten Kanadier Ryan Nie zwischen den Holmen vertrat, zweimal gegen Scofield sein ganzes Können. Er entschärfte den Abschluss des quirligen Rosenheimer Stürmers bei einer Zwei-gegen-eins-Situation und holte bei Rosenheimer Powerplay dank eines sensationellen Reflexes per Schlittschuh die Scheibe noch von der Torlinie (15.). Danach scheiterten auch Manuel Edfelder und Greg Classen am souverän agierenden Gästekeeper. Doch dann stellten die Gäste, die zuvor das Rosenheimer Tor nur bei einem Überzahlspiel in Gefahr brachten, das Spielgeschehen auf den Kopf.

Jason Pinizzotto versenkte das Spielgerät nach Pass von André Schietzold vom rechten Bullypunkt zum überraschenden Ausgleich im linken Eck – 1:1 (17.). Und 70 Sekunden später nutzte Topscorer Patrick Pohl die Inkonsequenz der Rosenheimer Defensive zum Abschluss, Bernhard Keil nahm Starbulls-Keeper Timo Herden die Sicht und touchierte die Scheibe auch noch, so dass sie den Weg über die Linie zur 2:1-Gästeführung fand (18.). Die Starbulls waren geschockt und konnten auch die Drittelpause nicht zur Neuorientierung nutzen. Denn im zweiten Spielabschnitt war von Rosenheimer Dominanz nichts mehr zu sehen. Die Scheibenbesitzvorteile konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass es fortan die Eispiraten waren, die sich im Zweikampf cleverer verhielten und nahezu immer den exakten Zeitpunkt erwischten, die Rosenheimer Angriffsversuche effektiv zu unterbinden. Und die Gäste spielten sich auch Chancen heraus, die Führung auszubauen. Mark Lee, Ivan Ciernik und Jason Pinizzotto scheiterten aber an Torwart Herden. Just als die Starbulls die Partie dann an sich zu reißen schienen ¬– Classen (30.) und Scofield (33.) verzogen jeweils bei Abschlüssen ohne Bedrängnis – schlugen die Gäste dann erneut aus dem Nichts zu und erzielten ihren drittem Treffer (33.). Ciernik konnte im Slot stehend ein Zuspiel vom aus der Rundung kommenden Lee verwandeln; beide Akteure genossen dabei viel Freiraum.

Danach wurde es kurios. Leopold Tausch wurde frei auf das Gästetor zufahrend von hinten gelegt, aber die Pfeife von Hauptschiedsrichter Christian Oswald blieb stumm. Sekunden später bemühte Oswald den Videobeweis, nachdem auf der gegenüberliegenden Seite die Scheibe den Weg ins Rosenheimer Tor gefunden hätte, wenn es nicht verschoben gewesen wäre (36.). Der Unparteiische entschied nicht auf Tor, schickte aber Rosenheims Maximilian Vollmayer wegen Spielverzögerung auf die Strafbank. In Überzahl spielte Martin Bartek quer auf den lauernden Ciernik, doch es war Rosenheims Cameron Burt, der das Spielgerät mit der Schlägerschaufel an Torwart Herden vorbei in die eigenen Maschen beförderte – 1:4 (37.). Unmittelbar vor der Pause traf der retten wollende Gästekeeper Schroth bei einer fahrlässigen Aktion den am Tor lauernden McNeely mit der Schlägerschaufel und mit dem Torwarthandschuh heftig im Gesicht, kam aber ungeschoren davon.

Im letzten Spielabschnitt waren es erneut die Gäste, die zunächst den abgeklärteren Eindruck machten. Sie ließen die Starbulls nicht ins Spiel kommen und hatten durch Keil und Philipp Halbauer sogar Chancen auf das 1:5. Doch die Gastgeber kämpften sich in die Partie zurück. Burt scheiterte bei einem Solo am Gästekeeper, Lewis schafft es nicht, den Abpraller im weit offenen Gästetor unterzubringen (46.). Doch bei einem Überzahlspiel fand Joonas Valkonen mit einem ansatzlosen Schuss aus dem rechten Anspielkreis dann die Lücke und traf hoch ins kurze Eck – 2:4 (50.). Und knapp zweieinhalb Minuten später arbeiteten Vollmayer und Christian Neuert das Spielgerät mit etwas Scheibenglück durch die neutrale Zone bis vor das gegnerische Tor und Manuel Edfelder vollstreckte trocken zum 3:4 (52.). Das Stadion kochte nun ¬– doch die Gäste antworteten eiskalt. Martin Bartek wurde bei seinem lange Lauf mit der Scheibe entlang der Bande bis hinter das Rosenheimer Gehäuse nicht effektiv gestört und Bernhard Keil versenkte den Rückpass aus kurzer Distanz direkt im kurzen Eck zum 3:5 (52.). Ganze 24 Sekunden waren nach dem Rosenheimer Anschlusstreffer gespielt.

Die souverän agierenden Westsachsen schienen jetzt nichts mehr anbrennen zu lassen, gerieten aber spät noch einmal ins Wanken. Starbulls-Trainer Thomas Schädler hatte Torwart Herden durch einen sechsten Feldspieler ersetzt. Und als die vorletzte Spielminute genau eine Sekunde alt war, zog Michael Rohner von der blauen Linie ab und der im Slot arbeitende Greg Classen lenkte die Scheibe zum 4:5 ins Netz. Die Hausherren machten weiter Druck, und als 105 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit Gästespieler Danny Pyka auf die Strafbank musste, war die große Chance zum späten Ausgleichstreffer da. Die Grün-Weißen agierten nun erneut ohne Torwart und deshalb mit zwei Spielern mehr, als die Eispiraten. McNeely hatte das 5:5 auf dem Schläger, als er zwei Meter vor dem Tor im Fallen abzog. Doch der starke Henning Schroth fischte die Scheibe mit der Fanghand aus dem Winkel. Das anschließende Anspiel gewannen zwar die Starbulls, doch dann vertändelte Burt die Scheibe an der blauen Linie, so dass Gäste-Topscorer Patrick Pohl – er war der stärkste Feldspieler an diesem Abend auf dem Rosenheimer Eis – 23 Sekunden vor der Schlusssirene ins leere Tor zum 4:6-Endstand traf.


Die Trainerstimmen:

John Tripp (Eispiraten Crimmitschau): „Das war ein anstrengendes Spiel. Beide Mannschaften hatten gute Phasen und Aktionen. Wir haben viel geschossen und wir haben in Überzahl getroffen, das ist in den Playdowns wichtig. Im dritten Drittel kam Rosenheim noch einmal sehr aggressiv. Entscheidend war, dass wir nach dem dritten Rosenheimer Tor dann gleich selbst wieder getroffen haben. Wir haben uns jetzt zwar den Heimvorteil geholt, aber der Sieg heute ist nichts wert, wenn wir am Sonntag nicht nachlegen. Unser Torwart Henning Schroth hat heute riesig gehalten, und normalerweise ändert man das Team nicht, wenn man ein Spiel in einer Serie gewonnen hat. Wir werden in Ruhe besprechen, was wir am Sonntag machen, wenn Ryan Nie wieder spielberechtigt ist.“

Thomas Schädler (Starbulls Rosenheim): „Der Start ins Spiel war verheißungsvoll. Genau so habe ich mir das vorgestellt. Leider haben wir dann aber den Faden verloren. Die Mannschaft hat zwar alles gegeben, aber man hat dann schon die Unsicherheiten gesehen. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie alles geben will und hätte das Spiel fast noch gedreht. Die Körpersprache stimmt aber, der Kopf ist oben und die Brust draußen. Im nächsten Spiel müssen wir einfach noch eine Schippe drauf legen.“

Die zweite Partie der Playdown-Serie zwischen den Starbulls und den Eispiraten steigt am Sonntag (Spielbeginn 17 Uhr) im Kunsteisstadion im Sahnpark in Crimmitschau. Das dritte Spiel findet dann zwei Tage später, am Dienstag (Spielbeginn 19:30 Uhr), wieder im Rosenheimer emilo-Stadion statt.

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